Ein Bericht von Ruth Helm, Teilnehmerin im Lehrgang ILS 19PF-08

Sie sind skeptisch, ob das was werden kann? Völlig zu Unrecht, wie sich herausgestellt hat. Auch die 14 Teilnehmenden, welche diesen Kurs als Voraussetzung für ihre Leitstellentätigkeit besuchen müssen, waren zunächst skeptisch. Doch schon in der ersten Woche waren alle Zweifel förmlich verbrannt.

Ein Grundsatz der Feuerwehrler: wer Feuer löschen will, muss zuerst verstehen wie sie entstehen und sich ausbreiten. Dementsprechend stand die erste von vier Wochen ganz im Zeichen des Zündelns und Löschens mit Kleinlöschgeräten (Feuerlöscher und Kübelspritze), ebenso die Gewöhnung an Hitze und Flammen beim Löschen einer in Brand geratenen Person.

In der Folgewoche stand die technische Hilfeleistung im Mittelpunkt. Hierzu wurden die Ausbilder der Feuerwehr Waldachtal ins Boot geholt. Drei ausgemusterte Autos wurden mit Schere, Spreizer, Trennschleifer und vielem mehr bearbeitet. Neben einigen Techniken und Strategien zum Auto sichern und Personen befreien hatte der Spaß einen hohen Stellenwert. Auch Knoten und Stiche, sowie der Umgang mit Motorsäge und Beleuchtungsmittel standen auf dem Plan. Jeden Nachmittag wurde für das Leistungsabzeichen in Bronze trainiert, welches einen Löschangriff und eine Personenrettung beinhaltet. Beides zusammen muss innerhalb von 7 Minuten erledigt sein, um zu bestehen.

174er Lehrgang  Grundtätigkeiten Feuerwehr zukünftig fester Bestandteil im Seminarprogramm der DRK-Landesschule Bildungseinrichtung Pfalzgrafenweiler
In Woche Nummer 3 wurde der Sprechfunker absolviert, zwei Kilometer Schlauch verlegt und ein angenommener Hochsitzbrand gelöscht. Außerdem lernten die Teilnehmer die Zugrettungsdraisine und die Gerätewagen Atemschutz und Gefahrgut in Freudenstadt kennen. Ein Theoretischer Vortrag zum Thema Bahnunfälle rundete die Woche ab. Highlight der Woche war der gemeinsame Übungsabend mit der Freiwilligen Feuerwehr Waldachtal. Hier konnte das bereits erlernte gezeigt und vertieft werden. Mit den Erfahrenen zusammen wurden die Wasserentnahme aus offenen Gewässern, die Taktik beim Innenangriff sowie der Einsatz mit Bereitstellung beübt. Drei der Lehrgangsteilnehmer durften einen Teil der Übung unter Atemschutz absolvieren.

Action stand beim praktischen Unterricht zum Thema Hubrettungsfahrzeuge auf dem Programm. Rund um die Drehleiter DLK 23/12 wurden einsatztaktische Grundsätze an unterschiedlichen Objekten erprobt. Abseilen und Löschen vom Korb, sowie der Leiterbetrieb selbst waren beeindruckende.

Am letzten Tag standen eine schriftliche und praktische Prüfung an, beides wurde von allen Teilnehmenden mit Bravur bestanden. Trotz der bereits späten Stunde fiel es allen schwer nach Hause zu fahren, jeder wollte, dass die vier Wochen noch weiter gingen. Eines stand fest, alle haben sehr viel gelernt und die Stimmung im Lehrgang war einfach toll. Es entstand während des Lehrgangs ein freundschaftliches Verhältnis zu den beiden Ausbildern der Landesschule und zu den Kammeraden der FF Waldachtal.

Der gesamte Lehrgang bedankte sich bei den beiden Lehrkräften der DRK-Landessschule mit einem neuen Löschzug inklusive Drehleiter von Playmobil, für die Ausbilder der FF Waldachtal wurde als Erinnerung an die schöne Zeit ein Gruppenbild auf Leinwand gezogen. Das eigens für diesen Lehrgang beschaffte Löschgruppenfahrzeug LF8 wird auch beim nächsten Lehrgang vom 22.06.2020 bis 17.07.2020 wieder seinen treuen Dienst tun.

Kurz gesagt: Es waren anstrengende aber geniale 4 Wochen voller Input, Spaß und guter Laune! Und mit großer Voraussicht gibt es ein Wiedersehen am 23.11.2019 im Haus des Gastes zur Schlachtplatte der FF Waldachtal.