Es ist ein einzigartiges Pilotprojekt, das die DRK-Landesschule Baden-Württemberg und die Firma ASP ONE angestoßen haben. Gemeinsam entwickelten die beiden Partner einen Abrollbehälter (ELW 2) Information und Kommunikation, den sie der Öffentlichkeit jetzt erstmals auf der INTERSCHUTZ in Hannover, der Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit, vorstellen. Der Abrollbehälter ermöglicht es der DRK-Landesschule, dezentral und örtlich flexibel Ausbildungen auf höchstem Niveau anzubieten. Am Freitag, 24. Juni, wurde er auf der INTERSCHUTZ offiziell übergeben.

Die herausragende Bedeutung des Abrollbehälters machten die Ausführungen der Verantwortlichen bei der offiziellen Übergabe in Halle 17 deutlich. Alfred Schulz, Geschäftsführer der DRK-Landesschule, bezeichnete den Abrollbehälter als „Sensation“ und „Weltneuheit“, ASP-Geschäftsführer Sascha Fölster sprach von einem „wahnsinnigen Innovationsvorsprung, den wir mit dem ELW 2 bieten können“.

Jede Einsatzlage stellt sich anders dar und bringt eigene Herausforderungen mit sich. Mit dem neuen Abrollbehälter können Führungs- und Leitungskräfte in verschiedenen Lehr-Lern-Umgebungen bestmöglich auf Einsatzsituationen vorbereitet werden. Ehrenamtliche Einsatzformationen und Mitarbeitende einer Leitstelle haben die Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit dank der flexiblen Einsatzmöglichkeiten des Abrollcontainers praktisch überall unter realen Bedingungen zu trainieren und weiter zu verbessern. Darüber hinaus stellt der Abrollbehälter in der Ausbildung eine wichtige Ergänzung zur Lehrleitstelle dar.

Bis zu drei moderne und ergonomisch gestaltete Funkarbeitsplätze sowie ein Stab-/Besprechungsraum mit acht Arbeitsplätzen stehen im Abrollbehälter zur Verfügung. So kann er bei großen Kursen oder parallel stattfindenden Lehrgängen als zweite Lehrleistelle genutzt werden. In Seminaren mit künftigen Führungskräften kann das Führen in den vier unterschiedlichen Führungsstufen, die sich je nach Schaden- beziehungsweise Aufgabenumfang ergeben, realitätsnah simuliert werden. 

Außerdem dient der Abrollbehälter, der über vier hydraulische Ausschübe verfügt, als technisches und räumliches Redundanzsystem bei einem Systemausfall der eigentlichen Leitstelle. Er verfügt über eine umfangreiche Ausstattung zur Erkundung und Führung der Einsatzstelle. Über die Kommunikationseinrichtungen erfolgt die Abwicklung des Funkverkehrs innerhalb der Einsatzstelle sowie zwischen der Einsatzstelle und der Leitstelle.

In Sachen Stromversorgung ist der Abrollbehälter autark. Ein 14-kW-Generator sowie ein 8,5-kW-Lithium-Ionen-Akku machen ihn unabhängig von seiner Umgebung. Eine hydraulisch ausfahrende, vollautomatisierte Daten-Satelliten-Anlage, die sich selbsttätig elektromotorisch nach GPS-Signal ausrichtet, sorgt als Backup für zusätzliche Sicherheit. Aufgebaut ist der Abrollbehälter in nur eineinhalb Minuten.

Die DRK-Landesschule unterstreicht mit diesem Projekt einmal mehr die Bedeutung der Ausbildung insbesondere im Bereich Information und Kommunikation. Die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen in diesem Bereich werden durch den Abrollbehälter weiter verbessert und ausgebaut.