Führungs- und Leitungskräftequalifizierung
Harald Straub
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Zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen die Leitungs- und Führungskräfte der Bereitschaften, Bergwacht und Wasserwacht folgende Kompetenzen:
• rotkreuzspezifische Kompetenz
• fachliche Kompetenz
• personale Kompetenz
• soziale Kompetenz
• organisatorisch-administrative Kompetenz
• strategische Kompetenz
Ziel der Qualifizierung der Leitungs- und Führungskräfte ist es, diese Kompetenzen zu vermitteln. Die Qualifizierungsmaßnahmen sollen nicht nur unmittelbar dem Erwerb bzw. der Erweiterung von Kenntnissen und Fähigkeiten der Teilnehmer, sondern auch mittelbar der Personalentwicklung und Organisationsentwicklung dienen. Die Qualifizierung der Leitungs- und Führungskräfte ist als ein aufgabenorientiertes Modulsystem für die Bereiche „Rotkreuz-Gemeinschaften“ und „Einsatz/Zivil- und Katastrophenschutz“ gestaltet, mit einander ergänzenden und aufeinander aufbauenden Modulen. In Abhängigkeit von der Aufgabe und Tätigkeit der jeweiligen Leitungs- oder Führungskraft werden die Module entweder als Pflichtmodule (obligatorische Module) oder Wahlmodule (fakultative Module) angesetzt. Das Modulsystem ist grundsätzlich offen, d.h. dass die meisten Module auch von Leitungs- und Führungskräften aus anderen Rotkreuz-Gemeinschaften und -Bereichen sowie von interessierten Helfern belegt werden können. Der aufbauende Charakter des Modulsystems bringt mit sich, dass für „höhere“ Module bestimmte „niedrigere” eine fachliche Eingangsvoraussetzung darstellen. Um den offenen Charakter und die Flexibilität des Modulsystems zu gewährleisten, beziehen sich die Eingangsvoraussetzungen strikt auf die Module und nicht auf die Funktion der Leitungs- und Führungskräfte. Da deren Tätigkeit das Absolvieren der entsprechenden obligatorischen Module jedoch voraussetzt, müssen insgesamt auch alle relevanten Voraussetzungen automatisch erfüllt sein. Vergleichbare Qualifikationen können durch den Bildungsträger anerkannt werden.
Module der Führungskräftequalifizierung
Module der Leitungskräftequalifizierung
Der Bereich „Rotkreuz-Gemeinschaften“ ist vertikal in drei Führungsebenen (Gruppe - Gemeinschaft/Ortsverein - Kreisverband) gegliedert und horizontal in drei Führungsbereiche (Tätigkeiten/Aufgaben/Arbeitsfelder - Organisation - Personal = TOP). Einige Module erstrecken sich dabei über zwei dieser Bereiche. Aus der Abbildung sind zugleich die fachlichen Eingangsvoraussetzungen (Pfeile) ersichtlich. Im Einzelnen:
Die beiden Module „Rotkreuz-Aufbauseminar“ und „Leiten und Führen von Gruppen“ sind für alle Leitungskräfte obligatorisch; sie vermitteln eine grundlegende rotkreuzspezifische bzw. soziale Kompetenz und müssen vor einer Erstwahl als Bereitschaftsleiter/in absolviert sein. Auch andere interessierte Mitarbeiter können daran teilnehmen, z.B. Lehrkräfte, Leitungskräfte anderer Gemeinschaften und Bereiche, Vorstandsmitglieder. Grundlage für das Modul „Rotkreuz-Aufbauseminar“ ist das „Rotkreuz-Einführungsseminar“.
Darauf bauen drei Module auf: „Leiten von Bereitschaften“, „Vorstandsarbeit“ und „Grundlagen des Projekt- und Sozialmanagements“. Diese Module qualifizieren zur Wahrnehmung von Führungs- und Leitungsaufgaben auf der Ebene der Gemeinschaft bzw. des Ortsvereins. Das Modul „Leiten von Bereitschaften“ ist verbindlich und muss von Bereitschaftsleitungen innerhalb eines Jahres nach erfolgter Wahl absolviert werden. Zur optimalen Qualifikation der Bereitschaftsleitungen werden darüber hinaus die Seminare Grundlagen des Personalmanagements, Grundlagen der Organisationsentwicklung, Grundlagen des Projekt- & Sozialmanagements, Vorstandsarbeit und die Gruppenführerqualifikation empfohlen.
Erstbewerber für die Ämter in einer Kreisbereitschaftsleitung haben vor Ihrer Wahl die vollständige Qualifikation für Bereitschaftsleitungen nach Ausbildungsordnung des Bundesverbandes zu erbringen, die aktuell neben den vorgenannten landesverbandlichen Pflichtmodulen auch die Module „Grundlagen des Sozialmanagements“ und „Vorstandsarbeit“ umfasst.
Die Module „Grundlagen der Organisationsentwicklung“ sowie „Grundlagen des Personalmanagements“ sind ebenso Pflichtmodule für Kreisbereitschaftsleiter und analoge Funktionsträger zur Vermittlung insbesondere organisatorisch-administrativer und strategischer Kompetenz. Das OE-Modul und das PM-Modul sind gleichfalls offen, d.h. ein fakultatives Angebot für andere Interessierte. Aus der Erkenntnis geboren, dass Personalmanagement eine wichtige Aufgaben von Gemeinschaftsleitungen ist, werden Bereitschaftsleitungen dieses Modul von der Landesbereitschaftsleitung zum Besuch empfohlen.
Zurzeit ist die Durchführung des Moduls „Grundlagen der Organisationsentwicklung“ ausgesetzt und wird daher nicht angeboten. Im Jahr 2019 soll eine grundlegende Überarbeitung der Lehrgangsformate durch das DRK-Generalsekretariat stattfinden. Welche Seminare danach noch in welcher Form angeboten werden ist bislang noch nicht bekannt.