Ausbildung in Teilzeit: Im Herbst 2022 können erstmals Notfallsanitäter starten
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Die Ausbildung zum Notfallsanitäter in Teilzeit machen? Das geht ab Herbst 2022 bei der DRK-Landesschule Baden-Württemberg. Nach den guten Erfahrungen mit der Teilzeitanmeldung an der Bildungseinrichtung in Stuttgart startet die DRK-Landesschule auch in diesem Jahr mit einer Klasse. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
„Dieser Ausbildungsweg dauert viereinhalb Jahre und ist eine sehr gute Alternative zu unserem bisherigen Angebot“, sagt Rico Kuhnke, Schulleiter der DRK-Landesschule. „Nicht alle können es sich finanziell leisten, drei Jahre Vollzeit-Ausbildung zu machen. Und nicht alle können die langen Phasen des Blockunterrichts, die zur normalen Vollzeit-Ausbildung gehören, gut mit ihrer familiären Situation vereinbaren. Das neue Format soll ihnen entgegenkommen.“
Die Landesschule hatte mehrfach Anläufe genommen, um eine Teilzeit-Ausbildung an den Start zu bringen. Die Bedingungen waren nicht leicht zu erfüllen, in ganz Deutschland gibt es bislang nur wenige Anbieter solcher Ausbildungen. Das Team der Landesschule hat für sein Konzept positive Rückmeldungen der Teilnehmenden und der Ausbildungsträger bekommen. Der Ausbildungsbeginn im Herbst 2022 in Stuttgart hat bundesweit Modellcharakter.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
„Wir haben unser Ausbildungskonzept so angelegt, dass man diese Ausbildung auch berufsbegleitend machen kann, beispielsweise wenn man darauf angewiesen ist, parallel noch dazuzuverdienen“, erklärt Rico Kuhnke. „Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist bei unserem Teilzeit-Modell deutlich höher als bei der Vollzeit-Ausbildung. Das hilft beispielsweise jungen Eltern oder pflegenden Angehörigen, wenn sie nicht so lange von zu Hause wegmüssen.“
Was für Rico Kuhnke und das Team der Landesschule besonders wichtig ist: Notfallsanitäter werden überall dringend gesucht. „Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass auch möglichst viele Menschen diese Ausbildung machen können. Die fachlichen Anforderungen sind natürlich dieselben. Aber organisatorisch können wir die Hürden senken, indem wir neue Rahmenbedingungen schaffen. So erreichen wir es, dass möglichst viele, die das Zeug zum Notfallsanitäter haben, auch wirklich diesen Weg einschlagen.“
Wer sich anmelden möchte, muss grundsätzlich keine Vorbildung mitbringen, sagt Kuhnke – denn auch da sollen die Hürden nicht unnötig hoch sein. „Wir empfehlen unseren Teilnehmern allerdings, dass sie vorab die Ausbildung zum Rettungshelfer machen.“ Die Anmeldung zum Kurs übernimmt der jeweilige DRK-Kreisverband, mit dem man einen Ausbildungsvertrag für die duale Ausbildung abschließt.
Mit dem Arbeitgeber sprechen
Eine weitere Zielgruppe für das neue Angebot sind Rettungssanitäter, die mitten im Berufsleben stehen: „Wenn jemand als Rettungssanitäter arbeitet und keine reguläre Ausbildung zum Notfallsanitäter absolvieren kann, beispielsweise wegen der familiären Situation, ist unser neues Modell vielleicht die Lösung“, sagt Rico Kuhnke. „Denkbar wäre beispielsweise, dass jemand einen Teilzeitvertrag als Rettungssanitäter mit dem Ausbildungsvertrag kombiniert. Auf diese Weise lassen sich die finanziellen Ausfälle durch die Ausbildung ausgleichen. Mein Tipp: Am besten gleich mal den Arbeitgeber darauf ansprechen. Für die Arbeitgeber sind das ja auch interessante Perspektiven.“