Die DRK-Landesschule Baden-Württemberg hatte auch im November 2023 zum Forum der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) eingeladen. Die Veranstaltung ist eine Begegnungs- und Austauschmöglichkeit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Notfallnachsorge und Krisenintervention oder der psychosozialen Unterstützung von Einsatzkräften.

Das Forum gliederte sich – wie auch schon in den vergangenen Jahren – in zwei Teile: An drei Tagen wurden jeweils abends Online-Vorträge und -Diskussionen zu unterschiedlichen Themen angeboten. Dort setzten sich die Teilnehmenden z.B. mit dem Thema „Gerahmte Katastrophen – Trauma in der Sprache der Comics“ auseinander. Prof. Dr. Maike Schult (Philipps-Universität Marburg) führte an Beispielen von Traumic in die Grundfragen der Psychotraumatologie ein und setzte dies in Beziehung zu der Anwendung in der Psychosozialen Notfallversorgung.

Das Thema „Vorbereitung von Helferinnen und Helfern in Krisengebieten“ wurde über einen Erfahrungsbericht des DPSG-Bundesverbandes der Pfadfinder und Pfadfinderinnen praxisnah erarbeitet. Kann PSNV mit der Presse zusammenarbeiten? Diese wichtige Frage stellten sich die Teilnehmenden zusammen mit Jörg Dinkel, Redakteur bei SWR4 in einer Online-Disskusion.

Zum Ende der Woche fand dann der Präsenzteil des PSNV-Forums an der Landesschule in Pfalzgrafenweiler statt. Der Freitag bot mit einem Sektempfang den Rahmen für anregende und tiefgründige Gespräche der Teilnehmenden. Jürgen Wiesbeck, Landesdirektor der Bereitschaften, erläuterte anschließend die Einsatztaktik PSNV in Großschadenslagen. Am zweiten Präsenztag hatten die Teilnehmenden die Auswahl zwischen zahlreichen Workshops, die unterschiedliche Bereiche der PSNV-Arbeit aufgegriffen haben. Darunter ging es um Demenz oder um entlastende Gespräche nach belastenden Einsätzen.

Auch der Selbstschutz wurde thematisiert: Beim Üben der Abwehr von aggressiven Angriffen bedienten sich die Teilnehmenden einer Poolnudel, eine anschauliche Vertiefung der Thematik Gefahrenabwehr. Neben der Schulung von Wahrnehmung und Einschätzung der Gefahren ließ dies auch den Spaß nicht zu kurz kommen. Viel gelacht wurde im Workshop mit den Klinikclowns, die aus dem Klinik-Alltag berichteten und erläuterten wie man speziell bei kleinen Patienten Kontakt aufnehmen und Stütze sein kann. Ebenfalls um Kinder drehte sich der Workshop „Kindertrauer – Beratung im Kindergarten“, der die Herausforderungen eines PSNV-Einsatzes im Kindergarten nach dem Tod z.B. von einer Erzieherin oder Erzieher aufgriff.

Auch die Pausen, während der Workshophase wurden intensiv zum Netzwerken und Austausch genutzt. Der Kreis der Teilnehmenden am PSNV-Forum beschränkte sich nicht ausschließlich auf DRKler, sondern es waren z.B. auch Johanniter aus Baden-Württemberg und Bayern sowie Notfallseelsorger mit dabei. Fazit der Teilnehmenden: Ein erfolgreiches, intensives und sogar schneereiches Wochenende.